Weimar im Wandel

Die Transition-Town-Initiative für Weimar.

Welt im Wandel

Unsere Welt verändert sich. So wie letzten Tage werden wahrscheinlich auch die nächsten Wochen von einem Thema geprägt sein: CORONA. Ausgehend von der Infektionskrankheit Covid19, gegen die unser aktuell verfügbares medizinisches Wissen noch kein sicheres Mittel gefunden hat, wurde ein Prozess des wirtschaftlichen und sozialen Umbruchs innerhalb kürzester Zeit in Gang gesetzt, den wir uns noch vor einem Vierteljahr nicht haben vorstellen können. Flugzeuge bleiben am Boden, Veranstaltungen aller Bereiche gestrichen, die Mobilität wurde auf ein notwendiges Minimum reduziert.

In den TV-Talkshows sitzen die Vertreter und Fachspezialisten der unterschiedlichsten Bereiche zusammen – Virologen und medizinisches Fachpersonal neben Wirtschaftskundigen, Soziologen und Politikern. Sie tauschen sich über Möglichkeiten aus, wie unsere Gesellschaft mit einer solchen Krise zurecht kommen kann. Neben allen Schreckensszenarien und der Trauer über schwere und tödliche Krankheitsverläufe, werden auch Strategien des Helfens und Unterstützens sichtbar. Der Soziologe Prof. Harald Welzer verweist auf das interessante Phänomen einer neuen gobalen Haltung, zugunsten von Risikogruppen enorme Einschränkungen auf sich zu nehmen (Quelle: ZDF, ab 56:45), was als historischer Fortschritt zu werten ist.

Der Zukunftsforscher Mattias Horx entwirft eine Vision des Zurückblickens aus einer imaginären Zukunft, die sogenannte RE-Gnose. Im Gegensatz zur PRO-Gnose schaut man mit dieser Technik nicht „in die Zukunft“, sondern von der Zukunft aus ZURÜCK ins Heute: kurier.at

Bisher als selbstverständlich angenommene und allzeit verfügbare Bestandteile unseres kulturellen und sozialen Lebens erscheinen fragil und keineswegs sicher. Die selbstständige Modedesignerin Tonia Merz startet eine Petition für ein bedingungsloses Grundeinkommen für 6 Monate. Sie wirbt damit um Unterstützung all jener, die mit Musik, Kunst und Kultur unser bisheriges Leben bunt gemacht haben und die aktuell hart getroffen werden. Es wird Zeit, dass wir es als Gesellschaft wagen, neue Wege zu gehen!

Wer krank ist, geht zum Arzt. Medizinische Versorgung ist 24 Stunden am Tag verfügbar. Unser Gesundheitssystem wird im weltweiten Vergleich als ausgezeichnet und belastbar beschrieben. Diese Grundsätze scheinen aktuell nicht mehr so sicher, wie wir es uns wünschen oder gar erwarten. Eine Mehrbelastung des Gesundheitssystems könnte zur Überlastung führen. Corona macht uns bewusst, wie sehr wir auf motivierte Krankenpflege und Ärzte angewiesen sind. Wir haben großes Vertrauen in das medizinische Personal. Und nun die Bilder aus Italien: Erschöpfte Schwestern, frustrierte Ärzte. Viele Menschen wissen die Mühen und das Engagement des medizinischen Personals sehr zu schätzen und drücken ihre Dankbarkeit aus, verhalten sich geduldig und wertschätzend. Und dennoch bleibt es Fakt, dass das Gesundheitssystem in Deutschland auf Wettbewerb ausgelegt ist. Dies bedeutet das Streben nach maximaler Effizienz und Kostenminimierung. Die Kehrseite sind u.a. Einsparungen an Personal. Daraus ergibt sich die Frage, ob unsere Erwartungen nach bestmöglicher Versorgung überhaupt zu diesem System passen. Kalle Kunkel, aktiv in der Kampagne „Krankenhaus statt Fabrik“, führt auf Freitag.de aus, wie die Corona-Krise den Irrsinn von Fallpauschalen und Erlösorientierung offenlegt. Ein Thema, dass letztlich jeden in unserer Gesellschaft betrifft und dringend einer Wandlung um 180° bedarf!

Erfreulich sind die vielen Beispiele von Solidarität und tratkräftiger Hilfe! Ob via Online-Vernetzung (z. B. auf fb Corona Hilfe Weimar), beim Spargelstechen am Bodensee, oder einfache Nachbarschaftshilfe und das Erfinden von Mutmachgeschichten – die Menschen entwickeln Strategien, um mit der Situation positiv umzugehen.

Lassen wir uns anregen zu Überlegungen, wo und wie Wandel geschehen muss, damit wir die Zukunft nachhaltiger und sozialer gestalten! Ein achtsamer Umgang mit personellen und materiellen Ressourcen, bewusster und sparsamer Konsum, aber auch Ausdruck von Wertschätzung von Angeboten und Dienstleistungen sind ein Schlüssel dazu.

Wir von Weimar im Wandel wünschen euch allen ausreichend Kraft und Durchhaltevermögen, Geduld und Mut für einen offenen Blick fürs Wesentliche!

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